Wie tauscht man unbemerkt Kartenspiele aus? Roberto Giobbi, der Autor des Standard- Nachschlagewerks “Die große Kartenschule”, sagt es uns. Auf 150 Seiten in diesem schön produzierten, monothematischen Buch. Nach dem originellen magischen Tageskalender „Secret Agenda“ (2010) und dem formell etwas herkömmlicheren Kartenbuch „Confidences“ (2012) überrascht er uns wieder mit einer ungewöhnlichen Publikation. Früher interessierten sich eher Falschspieler für dieses Thema, durch den Aufschwung der Technik des memorierten Kartenspiels ist der Bedarf an guten Austauschmethoden gestiegen. Bei starken magischen Effekten fällt der Verdacht leicht auf die Karten, es ist deshalb klug, wenn man einen Zuschauer zu Beginn ein anderes Spiel mischen lässt. Wer gerne eines der vielen raffinierten präparierten Spiele verwendet, tut gut daran, es nach dem Effekt auszutauschen um die Trickspuren zu verwischen.    Entstanden ist das Buch als Unterlage für ein Seminar, das Roberto bei einem Jubiläums- Kongress der Zauberzeitschrift „Genii“ gehalten hat. Dieses Seminar liegt als DVD bei. Die Qualität der Aufnahme ist adäquat, es gab nur eine Kamera, der Mitschnitt war nicht für eine Veröffentlichung gedacht. Aber als Begleiter zum Buch ist das Videomaterial durchaus wertvoll. Die 800 Seminarteilnehmer wussten nichts vom wahren Thema des Vortrags und wurden ein wenig an der Nase herumgeführt. Es ging Roberto vorrangig darum, in 25 Minuten möglichst viele Spiele unbemerkt auszutauschen. Achtmal ist ihm das gelungen. Im Buch finden sich noch viele andere Techniken, 30 sind ausführlich beschrieben und viele weitere werden kurz angesprochen und mit Literaturhinweisen versehen. Roberto ist offenbar ein durch und durch ordentlicher und organisierter Mensch. Er liebt Begriffsdefinitionen, Einteilungen und Tabellen. Er unterteilt die Techniken in verschiedene Gruppen, je nachdem ob der Austausch mit purer Technik oder mit einem Hilfsmittel erfolgen, ob er speziell im Kontext zu einem bestimmten Trick erfolgt oder ob es gar ein „Austausch ohne Austausch“ ist, der durch Raffinesse unbemerkt bleibt. In einer speziellen Tabelle kann man nachlesen, welche der beschriebenen Techniken im Sitzen  (5)  und welche im Stehen (25) zu verwenden ist und für welche man eine Jacke (12) oder Taschen (23) benötigt. Die Qualität der beschriebenen Methoden ist gut, auch belesene Spezialisten werden sicher einiges Neues entdecken. Mich hat zum Beispiel „The Trojan Deck Switch“ von Carlhorst Meier sehr amüsiert. Die Erklärungen sind klar und verständlich, die Fotos sind gut. Der Preis von 55 Euro ist nicht niedrig, geht aber für das Gebotene in Ordnung.  Roberto Giobbi: The Art of Switching Decks“, Hermetic Press, € 55,-
“The Art of Switching Decks”  von Roberto Giobbi
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